2020 waren wir alle gezwungen, im Homeoffice zu arbeiten. Dieses Jahr können wir wieder je nach Bedarf oder Wunsch außerhalb der heimischen Mauern arbeiten. Viele von uns haben sich an die Annehmlichkeiten des Homeoffice gewöhnt und es stellt sich unweigerlich die Frage, wie man die Menschen wieder verbindet, damit die Teamarbeit nicht verschwindet. Wie sollten die Büros beschaffen sein, um die beste Leistung zu erzielen?
Laut Jarmo Oidermaa, dem Leiter von OCCO Estland, ist das Büro nicht länger ein steriler Ort, an dem Menschen nur arbeiten, sondern es wird zu einem Ort, an dem Menschen zusammenkommen und neue Ideen geboren werden.
„Das Umfeld muss die Menschen, die in Ihrem Unternehmen arbeiten, inspirieren, denn es beeinflusst das Verhalten der Mitarbeiter/innen, was wiederum die Unternehmenskultur prägt“, betont Oidermaa. Das ist einer der Gründe, warum man sich Gedanken über die Wahl der richtigen Farben, Materialien und Möbel in Büros machen sollte – all das beeinflusst die Menschen auf die eine oder andere Weise.
Die Work-Life-Balance ist heute ein wichtiges Stichwort bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes und die psychische und physische Gesundheit der Menschen gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Im Hinblick auf die Besonderheiten des Arbeitsplatzes und die immer wichtiger werdenden Trends beginnen immer mehr Büros damit, Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechende Lösungen anzubieten. Nicht alle Menschen denken gleich, und folglich sind die Anforderungen an ihrer Arbeitsumgebung nicht gleich.
„Nachdem wir über zehn Büros von Bolt in ganz Europa eingerichtet haben, wissen wir, was unterschiedlich große Teams von ihrem Arbeitsplatz erwarten“, sagt Oidermaa. Im Büro ist es wichtig, das Gleichgewicht zwischen kleinen und großen Räumen, geschlossenen und offenen Büroflächen, Küchen- und Ruhebereichen, die die Kommunikation fördern, und natürlich Lüftungs-, Beleuchtungs- und Soundsystemen zu berücksichtigen. „Unsere Erfahrung zeigt, dass wir zuerst die Mitarbeiter/innen befragen, um ihre Bedürfnisse zu erörtern, und erst dann mit der Planungsphase beginnen sollten“, fügt er hinzu.
„Der ganze Raum um uns herum und was darin ist, beeinflusst uns sowohl emotional als auch kognitiv“, bemerkt Oidermaa – alles um uns herum beeinflusst auch unsere Produktivität und Zusammenarbeit im Arbeitsumfeld.
Büroräume, in denen Menschen zur Arbeit kommen, werden immer mehr zu einem Ort, zu den Menschen kommen wollen, anstatt kommen zu müssen.
Die Welt bewegt sich in eine Richtung, in der die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben immer mehr verschwimmen. Das ist auch das wichtigste Stichwort bei der Gestaltung von Büroräumen. „Das Wohlbefinden der Mitarbeiter/innen steht im Mittelpunkt der Arbeitsplatzgestaltung“, erklärt Oidermaa. Seiner Meinung nach muss sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter/innen sich am Ende des Tages mindestens genauso gut oder sogar besser fühlen als am Morgen beim Betreten des Büros.
Wenn ein Unternehmen starke Werte und ein Zugehörigkeitsgefühl schaffen will, ist es notwendig, sich darüber Gedanken zu machen. „Ich glaube, dass das Büro des Unternehmens als strategisches Instrument genutzt werden sollte“, erklärt Oidermaa.
Die globale Pandemie hat die Art und Weise, wie Büroräume heute wahrgenommen werden, stark verändert. Waren früher ergonomische Aspekte das Wichtigste bei der Planung eines Arbeitsplatzes, damit die Menschen ihrer individuellen Arbeit nachgehen konnten, hat sich das heute stark verändert. Bis zu 50 Prozent der Zeit verbringen die Mitarbeiter/innen damit, an Besprechungen teilzunehmen oder zusammenzuarbeiten. Es hat auch zu Veränderungen in der Bürostruktur geführt, indem den Mitarbeiter/innen weitere unterschiedliche Räume zur Verfügung gestellt werden, in denen sie zusammenarbeiten können.
Dies hat auch zu einem Umdenken bei der Gestaltung von Büroräumen geführt, da weniger Arbeitsplätze für individuelles Arbeiten benötigt werden. Nun muss man bedenken, dass die Mitarbeiter/innen, die ins Büro kommen, sich treffen, Ideen austauschen, zusammenarbeiten und Brainstorming betreiben wollen.
Anstatt den ganzen Tag im Büro zu arbeiten, müssen die Mitarbeiter/innen auch in der Lage sein, abzuschalten und Videospiele zu spielen, Musik zu hören und so weiter. „Das Büro muss heute gemütlich sein und ein Gefühl von Zuhause vermitteln“, betont Oidermaa.
Oidermaa beschreibt, wie ein anderes Design für das Amsterdamer Büro von OCCO bestellt wurde. „Wir haben dem Architekten gesagt, dass wir eine Umgebung brauchen, in der jede Idee, die im Laufe des Tages aufkommt, umgesetzt werden kann“, bemerkt er. Sei es ein Ort zum Entspannen oder für geschäftliche Besprechungen.
Im Büro gibt es einen Ort, an dem sich Mitarbeiter/innen gemeinsam mit ihren Kolleg/innen von der Arbeit erholen können, aber auch Orte für individuelles Arbeiten und einen geeigneten Bereich für Partys oder andere informelle Veranstaltungen – diese Möglichkeiten muss das Büro heute bieten. „Damit kann ganz gut zusammengefasst werden, dass der Arbeitsplatz immer mehr zu einem Ort wird, an dem sich Arbeit und Privatleben verbinden“, fügt Oidermaa hinzu.
Somit sind die neuen Büroräume in erster Linie ein Ort der Begegnung und des Gedankenaustauschs. „Ja, natürlich werden im Büro immer noch arbeitsbezogene Aufgaben erledigt, aber das bedeutet nicht mehr Kabinenreihen“, betont Oidermaa.
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